Es ist Brutzeit: Achtung Vogelschlag

Vogelschlag (engl. „bird strike“) ist nicht nur ein ernstzunehmendes Problem in der kommerziellen Aviatik, das jedes Jahr Millionenschäden verursacht. Es betrifft auch die Luftfahrzeuge der Freizeitfliegerei. Vielen Pilotinnen und Piloten sind sich nicht bewusst, dass ein Zusammenstoss mit einem weich gefiederten Vogel zu einem ernsthaften Schaden führen kann. Dies kann eine zerschmetterte Frontscheibe mit Verletzungen der Cockpitbesatzung, verstopfte Lufteinlässe am Triebwerk, ein zerbrochenes Staurohr, beschädigte Bremsschläuche, Löcher oder Beulen im Rumpf oder den Tragflächen, oder die Beschädigung der Rotoren bei Hubschraubern sein.

Die Häufigkeit von Vogelschlägen ist stark von der Jahreszeit abhängig. Im Sommer etwa sind solche Vorkommnisse deutlich zahlreicher, da die im Frühling geschlüpften Jungvögel erst fliegen lernen und mit den vom Flugbetrieb ausgehenden Gefahren noch nicht vertraut sind. Zudem ist im Sommer das Verkehrsaufkommen grösser, wodurch sich das Risiko einer Kollision mit einem Vogel erhöht.

Was tun bei einem Vogelschlag?

Erfolgt ein Vogelschlag während des Starts, so muss dieser sofort abgebrochen werden, vorausgesetzt die Startbahn ist lang genug. Bist du von einem Birds strike betroffen, dann gilt: Ruhe bewahren! Die Kollision mit einem Vogel kann im Einzelfall sehr heftig sein, verbunden mit einem lauten Knall. Der Schreck durch einen Vogelschlag kann auf auf die Cockpitbesatzung sowie allfällige Passagiere sehr gross sein. Deshalb ist es wichtig Ruhe zu bewahren und das Luftfahrzeug weiterhin unter Kontrolle zu halten, die richtige Geschwindigkeit beizubehalten und möglichst schnell den nächsten Flugplatz anzufliegen.

Ein Birdstrike ist in jedem Fall per Funk zu melden. Zurück am Boden ist ein eine gründliche Überprüfung des Luftfahrzeuges durchführen. Hierbei sind vor allem die Einlässe der Triebwerke sowie andere Lufteinlässe auf Schäden oder auf Vogelreuse sowie das Fahrwerk inkl. aller Zuleitungen zu prüfen.

Vogelschlag präventiv vermeiden, aber wie?

Das beste ist kein Vogelschlag. Deshalb arbeitet das BAZL mit den Flugplätzen und der Vogelwarte Sempach eng zusammen. Die Bird-Strike-Statistik liefert in diesem Kontext interessante Erkenntnisse und dienen letztlich der Prävention vor Vogelschlag. So ist es durchaus empfehlenswert, Vogel- oder Naturschutzgebiete zu meiden. Ausserdem empfiehlt sich im Rahmen des Briefings immer ein Blick auf den Ornitho-Radar Vogelzug-Radar – www.ornitho.ch .

Vogelschutzgebiete für Notlandübungen grossräumig umfliegen
Notlandeübungen unter der Mindestflughöhe sind in Schutzgebieten ausserdem nicht zulässig, doch wo sieht man diese Gebiete? Auf  lassen sich mehrere Karten gleichzeitig anzeigen. Wenn du über die Suchleiste zuerst nach ICAO suchst und dann nach AuLaV, werden die Gebiete sichtbar. Wir bitten euch, die Schutzgebiete zu respektieren und andere dünn – oder noch besser – nicht besiedelte Gegenden für die Notlandeübungen zu wählen. Der sehr seltene Kiebitz zum Beispiel und seine Brut im Wauwilermoos vogelwarte.ch – Lebensraumverbundsystem Wauwilermoos und in anderen Schutzgebieten Karten der Schweiz – Schweizerische Eidgenossenschaft – map.geo.admin.ch werden eure Rücksichtnahme zu schätzen wissen!

BAZL-Seite Umgang mit Wildtieren und Vogelschlagrisiko (admin.ch)


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