Kollisionswarnsysteme immer aktualisieren und einschalten

Am 12. Juni 2021 kam es westlich des Piz Neir (GR) zu einer Kollision zwischen einem Motorflugzeug und einem Segelflugzeug, in deren Folge alle Insassen ums Leben kamen. Diese Woche wurde der Schlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) publiziert. Im Rahmen der Untersuchung zeigte sich, dass sowohl technische als auch menschliche sowie betriebliche Aspekte im Bereich der Kollisionsverhütung eine Rolle gespielt haben, die bereits im Rahmen früherer Untersuchungen erkannt und mit entsprechenden Sicherheitsempfehlungen adressiert worden waren. Die SUST und Staysafe rufen daher mit dem folgenden, umfassenden Sicherheitshinweis Möglichkeiten zur Verbesserung der Kollisionsvermeidung im Sichtflug in Erinnerung.

Sense and avoid
Das Prinzip «see and avoid» («sehen und ausweichen») zur Kollisionsvermeidung funktioniert nicht immer zufriedenstellend. Aus diesem Grund sollte es durch technische und betriebliche Hilfsmittel zur Kollisionsverhütung ergänzt werden, in Richtung eines Prinzips «sense and avoid» («wahrnehmen und ausweichen»). Zu diesem Zweck können dienen: Untereinander kompatible Kollisionswarngeräte; Transponder/ADS-B out; Kollisionswarnlichter; Auffällige Farbgebung; Regelmässige und sinnvolle Positionsmeldungen am Funk.


Abbildung: Darstellung der wesentlichen technischen Sicherheitsnetze, die im vorliegenden Fall wirkungslos blieben, Seite 30 Schlussbericht Nr. 240

Ohne aktualisierte Software nutzlos
Technische Hilfsmittel zur Navigation oder Kollisionsvermeidung sind nur dann von Nutzen, wenn sie korrekt eingebaut und instandgehalten sind, so dass ihre Funktionstüchtigkeit sichergestellt ist. Dazu gehören insbesondere auch regelmässige Software- und Datenbanken-Updates oder bei einem Device-Wechsel eine entsprechende Umkodierung, sodass das Luftfahrzeug für die SAR-Dienste auch eindeutig identifizierbar ist. Wir werden in einem separaten Beitrag auf diese wichtigen Aspekte eingehen.

Abbildung: Chronologische Auflistung der Ereignisse im Rahmen der Suche und Rettung, Seite 43 Schlussbericht Nr. 240

Weiter können diese Hilfsmittel ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn ihre Benutzer über die Funktionsweise, die Möglichkeiten und Limiten im Bilde sind, so dass sie diese Hilfsmittel adäquat und zielführend zur Unterstützung der Kollisionsverhütung einsetzen können.

Safety first, every flight, every time.

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